Claudia Gliemann – Papas Seele hat Schnupfen

In Deutschland leben ca. 4 Millionen Menschen, welche von Depressionen betroffen sind. Viele von ihnen sind Mama oder Papa, welche mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben. Doch wie erklärt man seinem Kind, warum man sich öfters zurückzieht, ständig müde ist, keine Lust zum Spielen hat oder in ein Krankenhaus muss? Wie erklärt man Kindern, was eine psychische Erkrankung bzw. eine Depression ist, wenn man dies oft noch nicht mal Erwachsenen erklären kann? Wie können Kinder lernen etwas zu verstehen, was viele andere (gesunde) Erwachsene nicht einmal verstehen?

Die Autorin Claudia Gliemann hat sich dieser schwierigen Herausforderung gestellt und zusammen mit der Illustratorin Nadia Faichney ein liebevolles, berührendes Buch geschaffen, welches kindgerecht erklärt, wie es ist, wenn die Seele einmal krank ist.

Über die Autorin

Claudia Gliemann übersetzt seit über 15 Jahren vorwiegend Kinderbücher vom Englischen ins Deutsche. 2010 gründete sie ihren eigenen Kinderbuchverlag namens MONTEROSA. Von ihr veröffentliche Kinderbücher sind „Ohne Oma“ (Thema: Tod und Trauer), „Wilma Willnichraus“ (Thema: Ängste überwinden), „Paula ist glücklich“ (Thema: Glück), „Was sind Freunde?“ (Thema: Freundschaft) und „Kleiner großer Berg“ (Thema: Selbstbewusstsein).

Im November 2015 wurde Claudia Gliemann von der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie) für ihr Buch „Papas Seele hat Schnupfen“ mit dem Anti-Stigma-Preis ausgezeichnet.

Erster Satz

Hallo, ich bin Nele, mein Zuhause ist der Zirkus, und meine Eltern sind die Großen Santinis.

Inhalt

Nele wohnt mit ihren Eltern und einigen anderen Menschen in einem Zirkus. Es ist eine kunterbunte Welt voller Artisten – Neles Eltern sind mit die besten Seilkünstler überhaupt. Neles Papa geht es nach und nach schlechter. Er ist traurig, niedergeschlagen und hat zu nichts Lust. Mitten in einer Zirkusveranstaltung bricht Neles Papa zusammen und wird in ein Krankenhaus gebracht. Nele versteht die (Zirkus-)Welt nicht mehr. Der „Dumme August“ erklärt Nele, dass nicht nur der Körper sondern auch die Seele krank werden kann. Er schenkt ihr Hoffnung, macht ihr Mut und findet anschauliche Vergleiche, um dem kleinen Mädchen die Erkrankung etwas zu erklären, für welche man Geduld braucht: „Manche Krankheiten dauern länger. Manchmal hat man nur einen Schnupfen, manchmal hat man sich aber auch ein Bein gebrochen …“

Einen Auszug aus dem Buch findet man auf der Seite der Deutschen Depressionsliga.

Meine Meinung

Ratgeber und Bücher von Betroffenen gibt es mittlerweile sehr viele. Auch in meinem Bücherregal stapeln sich zu diesem Thema einige Bücher. Ein Kinderbuch war bis vor kurzem jedoch noch nicht dabei. Mit diesem Bereich hatte ich mich bisher weniger auseinandergesetzt, da ich bisher nicht in der Situation war, einem Kind eine psychische Erkrankung wie z.B. Depression erklären zu müssen.

Im November 2015 betreute ich auf dem DGPPN-Kongress (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie) im Rahmen meiner Mitgliedschaft bei der Deutschen Depressionsliga (DDL) deren Stand. Dadurch durfte ich die sehr aufgeschlossene und freundliche Autorin Claudia Gliemann und ihr Buch „Papas Seele hat Schnupfen“ kennenlernen.

Die Geschichte ist einfühlsam und liebevoll erzählt, was sich auch in den farbenfrohen und ausdrucksstarken Illustrationen wiederspiegelt. Es ist der Autorin klar gelungen, ein komplexes Thema wie die Depression in kleine Dosen kindgerecht zu verpacken, ohne dabei in der Handlung einmal das Wort „Depression“ zu verwenden. Es geht nicht darum, alle Symptome und Ursachen dieser Erkrankung bis ins kleinste Detail zu erklären – vorwiegend liegt das Hauptaugenmerk darauf, dass die Seele genauso wie der Körper krank werden kann. Und das man für den Genesungsprozess viel Geduld braucht.

Ich fand es sehr ansprechend und vor allem sehr realistisch, dass das Buch kein „Happy End“ hat – der Papa ist nach einem Krankenhausaufenthalt nicht plötzlich wieder gesund und auch ist nicht alles wieder so wie früher. Dieser Aspekt und das der Betroffene ein Mann ist, hat mir sehr gefallen.

Ich finde es für Eltern, Pädagogen, Therapeuten und vor allem für Kinder und Jugendliche absolut lesens- und empfehlenswert! Doch dies nicht nur, um einem Kind eine Depression näher zu bringen, sondern vielleicht auch so manch einem Erwachsenen.

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Daten zum Buch

Name: Papas Seele hat Schnupfen

Autorin: Claudia Gliemann & Nadia Faichney (Illustration)

Verlag: Monterosa Verlag

Sprache: deutsch

Seiten: 62 Seiten (inkl. Illustration)

Format: Hardcover

ISBN: 978-3942640060

Erscheinungsdatum: 2014

Vom Hersteller empfohlenes  Alter: ab 6 Jahren

Bildquelle: Amazon

Und nun?

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Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

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