Sätze, die Du Menschen mit Depression sagen darfst (Teil 2)

Depression

Sätze, die wir Betroffenen von Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen NICHT hören wollen, kennen wir wohl alle. „Was man denn noch überhaupt zu mir sagen dürfte?“, wurde ich mal gefragt, als ich bei einem Rat-SCHLAG genervt die Augen verdrehte. Die Frage gab ich gerne weiter, denn ich wollte nicht nur meine eigenen Antworten dazu haben.

Über einen Post auf meiner Facebook-Seite bzw. in ein paar Online-Selbsthilfe-Gruppen erhielt ich dazu zahlreiche Antworten. Soviele, dass ich daraus zwei Beiträge machte (–> zum ersten Teil). Nachfolgend liest Du weitere Aussagen, welche sich verschiedene Betroffene von ihren Mitmenschen wünschen würden.

Das würden wir Depressionsbetroffenen gerne einmal hören:

Ich bin stolz auf Dich!

Ich bin für Dich da!

Mir ist egal, was andere denken!

Ich nehme Dich so wie Du bist, denn so wie Du bist, bist Du genau richtig!

Du bist wundervoll, so wie Du bist!

Du bist (mir) wichtig!

Es ist schön, dass Du da bist!

Du bist nicht (mehr) alleine – Du musst das nicht alleine durchstehen!

Du kannst bei mir so sein, wie Du bist!

Du bist kein Fehler!

Deine Gefühle dürfen da sein und raus gelassen werden!

Du musst nicht immer funktionieren und „stark“ sein!

Wir schaffen das zusammen!

Ich verlasse Dich nicht, ich habe Dich lieb!

Du darfst so sein, wie Du bist – Du musst Dich nicht verstecken oder verstellen! Du bist vollkommen okay!

Ich bin für Dich da, auch wenn Du nicht (darüber) reden magst!

Mama, ich habe Dich lieb!

Du kannst auf mich zählen, egal um was es geht! Ich helfe Dir!

Ich koche Dir was leckeres! Ich mache das für Dich (Haushalt, Ämterbrief schreiben, einkaufen …)!

Du darfst Dir eine Auszeit nehmen, ich kümmere mich um alles!

Ich liebe Dich so wie Du bist, mit allen Ecken und Kanten!

Ich weiß, dass Du das jetzt nicht kannst, also helfe ich Dir jetzt!

Leg Dich ein bisschen hin und ruh Dich aus! Du machst schon so viel, ich kann das jetzt mal übernehmen!

Ich verstehe nicht, was los ist, aber das ist nicht schlimm!

Ich sehe Dir an, dass etwas nicht stimmt!

Lass Dir die Zeit, die Du benötigst, egal wie lange es dauert!

Das bleibt nicht so!

Ich bete für Dich! Gott liebt Dich so wie du bist!

Du schaffst das! Du kannst das! Ich helfe Dir!

Du bist nicht allein!

Genau weil Du so anders bist, liebe ich Dich!

Ich werde immer zu Dir halten, ganz egal was passiert!

Nimm Dir eine Auszeit, überlasse die Pflichten für eine Zeit uns und tanke Kraft!

Du bist mir wichtig! Ich brauche Dich!

Ich glaube an Dich!

Weine, wenn Du traurig bist, dass ist okay!

Du bist etwas besonderes und wertvoll!

Ich helfe dir, egal was kommt! Wir schaffen das!

Ich muss nicht immer verstehen, was in Dir vorgeht!

Freundschaft ist nicht nur ein Wort! Ich bin gerne für Dich da – nicht nur in guten Zeiten!

Du kannst alles schaffen, was Du willst! Es erfordert Arbeit, aber Du schaffst das und ich bin da!

Ich möchte verstehen, wie es Dir geht – lass mich an Deinen Sorgen teilhaben!

Du bist mir wichtig und ein besonderer Mensch für mich!

Danke, dass es Dich gibt!

Lass ruhig alles raus! Ich bin bei Dir und werde Dich mit aller Kraft beschützen!

Dein Wahnsinn passt perfekt zu meinem Wahnsinn!

Ich finde Dich toll!

Mach das, was für Dich okay ist!

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst!

Ich werde immer an Deiner Seite stehen und Deine Hand halten!

Neben all diesen liebevollen und auch stärkenden Worten wünschen wir Menschen mit Depression (und anderweitig psychisch Erkrankten) uns jedoch besonders, dass diese ehrlich gemeint sind und dass in dem ein oder anderen Beispiel auch liebevolle Taten folgen!

Depression

Und nun?

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Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

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Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

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Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

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Mitgliedschaften & Kooperationen

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention befassen.

Die Deutsche Depressionsliga ist eine bundesweit aktive Patient:innen-vertretung. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst erkrankt sind oder aber sie sind Angehörige von Betroffenen.

Die Gründer:innen von Freunde fürs Leben sowie viele der (ehrenamtlich) Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ich selbst kenne Suizidgedanken von mir früher als auch Menschen, die dadurch verstorben sind.

Die Seminare von Seelische Erste Hilfe Leisten befähigen Menschen dazu, selbstbewusster, informierter und empathischer mit seelisch belasteten Personen umzugehen. Unser Ziel ist, dass analog zu körperlichen Erste-Hilfe-Kursen auch seelische Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil einer Aus- oder Weiterbildung sind.

Gemeinsam gegen Depression ist eine Aufklärungskampagne von Janssen. Unterstützer:innen der Initiative und die Teilnehmenden des Aufrufs „Zeig Gesicht“ berichten über ihre ganz persönlichen Geschichten und teilen ihre Erfahrungen mit Depressionen.

Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

Erfahrungen & Bewertungen zu Nora Fieling

5 Kommentare zu „Sätze, die Du Menschen mit Depression sagen darfst (Teil 2)“

  1. Sehr gut! Manches habe ich schon mehrmals gesagt und werde jetzt noch mehr sagen können. Eigentlich fühle ich, als hochsensibler Mensch, vom Bauch her, schon, was ich sagen kann,aber der Schmerz war tun zu möchten und nicht zu dürfen,können bremst Worte auch schonmal etwas aus. Wenn man sehr eng mit einem Menschen war bis zu der Erkrankung und plötzlich keinen Zugang mehr hat und brutal rauskatapultiert wird,ist es nicht immer leicht sanftmütig zu sein, weil man auch selbst Gefühle erstmal ordnen muss.Dennoch bleibe ich am Menschen, der mich trotz allem gerade sehr braucht! Mein Liebe ist ein Garant für immer! Und: Wenn es holprig wird, schnallt man sich an und steigt nicht aus.😊👍

  2. Nun habe ich auch meinen letzten depressiven Moment gut abhaken können, denn es gibt Menschen, die mir genau das sagen konnten.
    Ein ganz besonderer Mensch, der während meiner akuten Phase nicht mit mir und der Krankheit umgehen konnte, ist auch dabei 😉
    Auch wenn ich lange nicht bei dir kommentiert habe, so habe ich deine Beiträge doch verfolgt und freue mich ganz arg für dich, dass du in den letzten Monaten so unglaublich viel Zulauf bekommen hast.
    Das, was du tust, ist gut – richtig gut und auch du bist gut – mit all deinen Ängsten, Zweifeln und der großen Hoffnung, die dich leitet.
    Ich wünsche dir weiterhin Erfolg und ganz viel gute Momente in der Klinik.
    Herzlichst,
    Yvonne

  3. Ich finde es unglaublich wieviel schöne Sätze zusammen gekommen sind. Hoffentlich wird der ein oder andere sie in Zukunft von seinen Nächsten zu hören bekommen!

    Nora, ich mag dich so wie du bist 🙂

  4. Sind schon positive Aussagen. Doch mir fehlt das Gefühl der Ehrlichkeit und Nachhaltigkeit oft. Was hilft mir eine positive Aussage, wenn ich merke oder auch nur mir einbilde, dass meint mein Gegenüber nicht von sich aus. Dass hat mein Gegenüber „gelernt“ sich so zu äußern.
    Und, was nützt mir einmal eine positive Aussage pro Jahr, wenn mein Inneres so verkorksten ist, dass 1x nicht ausreicht.
    So gehts mir dabei…

    1. Lieber Max,

      dass ist nur allzu verständlich – wenn man spürt, dass etwas nicht ernst gemeint ist, dann „wirkt“ es nicht. Und einmal pro Jahr ist in der Tat zu wenig. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du Menschen begegnest, welche Dir solche Wertschätzung ehrlich und aufrichtig entgegen bringen.

      Alles Liebe Dir und vielen Dank für Deine Zeilen,
      Nora

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