Depression – Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen

Anfang 2016 initiierte der Fotgraf Dirk P. Ludwig das Projekt „Gib Depressionen ein Gesicht“. Ziel des Projektes ist es, Depressionen als Krankheit bekannter zu machen, mehr Verständnis für Betroffene in der Bevölkerung zu erreichen, indem durch emotionale Bilder und Worte Botschaften transportiert werden, wie sich ein depressiver Mensch fühlt. Es soll Betroffenen Mut zusprechen, zu Ihrer Krankheit offen zu stehen und die Krankheit aus der – nach wie vor teilweise bestehenden – Tabuzone herauszubekommen. (Quelle des Textes: Gib-Depressionen-ein-Gesicht.de) Im Rahmen dessen entstand der nachfolgende berührende und zugleich ermutigende Text und das dazugehörige Video von dem Filmemacher und Autoren Jan Heilig.

Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen

Depression, was für ein kurzes Wort für einen so langen Weg voller Tränen.

Ich könnte nicht sagen, wo im Kopf sie wohnen. Ich kenne Depressionen nur von innen. Kenne den Käfig, kenne die Spinnen in deren Netz du zappelst und nur immer mehr verklebst bist du denkst, dass du nicht mehr lebst und doch nicht sterben kannst. Vor Angst.

Du stehst auf und hast tausend tolle Sachen, die du machen willst. Aber du tust alles ohne Lachen, weil du dich so elend fühlst. Und am Ende machst du Nichts.

Du gehst schlafen. Aber die Gedanken treiben wie Schiffe ohne Hafen durch die Nacht. Und der Wind weht dir immer nur entgegen und in dein Gesicht und Schlafen wirst du heute nicht. Und auch nicht morgen Nacht.

Es ist so dunkel Flamme, ich hab jede Hoffnung verloren, dass du mir wieder scheinst. Mein Floß ist völlig abgetrieben. Die liebevollen Worte, die mir meine Eltern einst ins Herz geschrieben. Ich weiß sie nicht mehr. Weiß nicht mehr, wo sie stehen.

Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen und dieser eine Blick hat mich blind gemacht. für jeden Trost. Und in meiner Seele regierte seitdem bloß die Nacht.

Aber eines Tages

Eines Tages geschah ein Wunder

Kein anderes Wort ist erlaubt, wenn einem das Gehör geraubt und dieser Taube dann zum ersten Mal wieder Musik hören kann. Die Flöte die ihm dann spielt ist so süß als dürfte Adam zurück ins Paradies.

Genauso fühlte es sich an. Für mich, als der Nebel sich zu lichten begann. Was für eine Wonne es ist wenn deine Seele endlich, endlich wieder die Sonne küsst. Es macht mich dankbar und klein wieder am Leben zu sein.

Es ist so … schön. Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen.

Und seitdem kenne ich, etwas das Euch so selbstverständlich ist. Dass ihr es vielleicht nicht mal seht, aber ich bin nicht mehr blind. Ich sehe das Licht so wie ein Kind.

© Jan Heilig

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Bildquelle: Jan Heilig

Und nun?

Hilfe zur Selbsthilfe


Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

Akut in der Krise? 


Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

Tipps zur
Therapieplatzsuche


Hier findest Du nützliche Hinweise und Infos zum  Kostenerstattungsverfahren.

Newsletter & Co.


Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

Akut in der Krise? 


Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine aktuelle Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

Tipps zur
Therapieplatzsuche


Hier findest Du nützliche Hinweise und Infos zum  Kostenerstattungsverfahren.

Hilfe zur Selbsthilfe


Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

Newsletter & Co.


Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

Mitgliedschaften & Kooperationen

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention befassen.

Die Deutsche Depressionsliga ist eine bundesweit aktive Patient:innen-vertretung. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst erkrankt sind oder aber sie sind Angehörige von Betroffenen.

Die Gründer:innen von Freunde fürs Leben sowie viele der (ehrenamtlich) Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ich selbst kenne Suizidgedanken von mir früher als auch Menschen, die dadurch verstorben sind.

Die Seminare von Seelische Erste Hilfe Leisten befähigen Menschen dazu, selbstbewusster, informierter und empathischer mit seelisch belasteten Personen umzugehen. Unser Ziel ist, dass analog zu körperlichen Erste-Hilfe-Kursen auch seelische Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil einer Aus- oder Weiterbildung sind.

Gemeinsam gegen Depression ist eine Aufklärungskampagne von Janssen. Unterstützer:innen der Initiative und die Teilnehmenden des Aufrufs „Zeig Gesicht“ berichten über ihre ganz persönlichen Geschichten und teilen ihre Erfahrungen mit Depressionen.

Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

Erfahrungen & Bewertungen zu Nora Fieling

3 Kommentare zu „Depression – Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen“

  1. Wunderbar geschrieben! Ich kenne sie auch, diese Dunkelheit und ich finde es wichtig, darüber zu sprechen und auch zu schreiben, teils weil es befreit, teils aber auch weil es vielleicht auch Außenstehenden hilft zu verstehen, was sich nur schwer begreifen lässt, wenn man es selbst nicht kennt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen