Voller Kopf, verlassene Seele, leere Augen,
starren mich im Spiegel an
fragen nach meinem Traum, meinem Leben, meiner Hoffnung
Sind meine fragenden Gedanken auch klar, verhallt die Antwort stumm im Nichts
Woher komme ich, wohin gehe ich, was möchte ich, wovon träume ich, wer bin ich?
Bin ich?
Fragen über Fragen stellen sich selbst in Frage
Lebte ich mich selbst oder lebte ich die Träume und Erwartungen anderer?
Was davon ist wahr, was war?
–
„Kommt ein ungelebter Traum wieder zurück zu mir?“,
frage ich mich in dem Moment, wo ich nicht weiß, wovon ich träume
Schlafen sie nur? Sind sie tot?
Vieles erscheint ruhend, sterbend, tot in mir – wie kann es sein, dass ich noch lebe?
Dahinvegetieren, existieren, funktionieren – wo fängt das Leben an, wo der Tod?
Ist das Leben der Tod?
Sterbe ich lebendig?
–
Du schaust mich an, doch siehst mich nicht,
redest blind auf mich ein
Du darfst nicht, mach das nicht, sei nicht so
Zerbogen, zerrissen, zerkratzt, zersplittert,
in unzählbare Einzelteile zerfallen,
habe ich mich aus den Augen verloren
Mein Ich ertrank in Deinen Worten
–
So schweige ich in dem was Du sagst
Rausgehen soll ich, an die frische Luft, in die Sonne
Ich soll mehr lachen, Freunde treffen, positiv denken,
mich zusammenreißen, nicht hängenlassen, nicht so sensibel sein
und doch so sein wie ich bin
Ich soll in Deinen Augen so vieles machen,
was Du für richtig hältst,
Dabei möchte ich nur, dass Du mich festhältst
nicht richtig, nicht falsch – lieber ehrlich
–
Verstehst Du,
in der Nacht sind wir nahezu blind,
mein Ich sucht
Hoffnungen, Träume,
sucht sich selbst
Doch nur, weil mittags nun die Sonne scheint
bedeutet dies nicht, dass meine Nacht vorbei ist
–
Dennoch: Ich glaube!
Hin und wieder,
zwischen den Zeiten
an ein Leben zwischen den Zeilen
Leerzeichen sprühen ihr Bild mit Wasserfarben in die Luft
Die Seele sieht, was für die Augen verschlossen
– einst hörte auch mein Ich den Schrei im Bild
–
Suchend finde ich vereinzelt Splitter
in den Trümmern meines Seins
Irgendwann werden sie ein Bild ergeben
ein Bild meiner Träume, Wünsche, Hoffnungen
ein Bild des Lebens
meines Lebens
–
Die Vorstellung vom Traum und Leben reiße ich an mich,
hoffend, dass sie nicht in Staub zerfällt
Wünschend, dass auch ich einmal
im lila Sternenregen tanzen,
in mir leicht und frei sein,
tief atmen und intensiv leben werde
Nicht wie andere es erwarten – ich werde ich sein
3 Kommentare zu „Mein Traum vom Traum“
Eine sehr schön erarbeitete Kunst. Ich finde das Thema Träumen generell sehr spannend auch in der Kunst. Gut zu wissen, dass es ebenfalls noch andere so angefixt hat wie mich. Ich probiere viel durch meine Expressionen meine eigenen Träume zu verstehen. Machst du das auch so?
Wunderschön!!!
Auch im Spiegel sieht man nicht immer das, was man sehen könnte – aus jedem Traum wacht man einmal auf und dann kommt die Realität – beides ist nicht immer schön, aber es hat alles irgendwann ein Ende, so dass ein neuer Anfang beginnen kann…
Vielen Dank für Deine Worte!