Wake up! Kämpft dagegen an!

Filippo ist gestorben. Am 15.04.2016. Durch Suizid. Nachfolgend lest ihr den Brief seiner Schwester Antonella Ca, welche gegen die Stigmatisierung und Verharmlosung von Depressionen kämpft und deren Erlaubnis ich habe, diesen Brief hier online zu stellen.

Lest ihn! Teilt ihn! Es müssen mehr Menschen davon wissen! Depressionen sind nicht nur mal ein schlechter Tag – Depressionen sind lebensgefährlich und die Menschen müssen endlich aufwachen und hinsehen! Nun der Brief:

Im Namen unseres Bruders möchte ich Euch auf etwas wichtiges aufmerksam machen:

Leider gibt es zu viele Krankheiten auf dieser Welt. Krankheiten, die man den Menschen „ansehen“ kann. Wie z.B. eine Erkältung, die Grippe, ein gebrochenes Bein, eine verletzte Hand oder auch Krebs. Da die Menschen es den Betroffenen ansehen können, reagieren sie natürlich auch dementsprechend: „Wie geht’s dir?“, „Kann ich etwas für dich tun?“, „Wie kann ich dir helfen?“ etc. Alles schön und gut. Was ist aber, wenn es sich um eine Krankheit handelt, die man einem Betroffenen nicht ansieht? Wie z.B. Depressionen? Wie reagieren die Menschen dann?

Einige erkennen die ersten Anzeichen gar nicht. Andere erkennen sie und ignorieren diese. Einige erkennen sie und versuchen zu helfen, allerdings sind sie dabei nicht hartnäckig genug. Es kommt vielleicht mal ein „Wie geht’s?“, „Möchtest du etwas unternehmen?“, „Möchtest du reden?“ usw. Was ist, wenn der Betroffene mit „Nein“ antwortet?! Was er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tun wird. Ja, was dann? Dann lässt man es einfach dabei, oder? Der Betroffene sagte ja schließlich „nein“.

Und dann gibt es auch noch Menschen, die die Anzeichen einer Depression auf die leichte Schulter nehmen. Oder Menschen, für die diese Krankheit gar nicht existiert. Die sich lustig darüber machen und den Betroffen somit weiter und weiter in ein tiefes, schwarzes Loch fallen lassen!! Sie reißen die Wunden des Betroffenen immer weiter auf und streuen Salz hinein, ohne es ansatzweise zu merken!!!

Und das alles ist falsch!

Wenn ihr bei einem Menschen erste Anzeichen einer Depression bemerkt, ignoriert diese nicht!!! Tut alles in eurer Macht stehende, um diesen Menschen zu helfen! Auch wenn er „nein“ sagt – ihr müsst hartnäckig bleiben!

Fahrt zu ihm, redet mit ihm, versucht ihn abzulenken, für ihn da zu sein, Hilfestellung zu geben, ihn zu unterstützen, mit ihm gemeinsam zu Fachleuten zu gehen, versucht einfach alles, was Euch in den Sinn kommt… aber lasst diese Person niemals allein. Denn dieses allein sein, ist das schlimmste, was man dem Betroffenen antun kann.

So denken sie noch mehr, dass sie wertlos sind. Und das stimmt nicht!!!

Sie sind wertvolle Menschen, die eine schwere Zeit durchmachen und sich dabei stark verändern. Die Dinge tun, die man nicht nachvollziehen kann. Vielleicht auch Dinge, die einen verletzen. Dabei ist es wichtig, dass man sich vor Augen hält, dass die betroffene Person an einer schweren Krankheit leidet, die geheilt werden muss – die Person ist nicht mehr sie selbst!

Also nehmt es ihm/ihr nicht übel. Steht weiter zu und hinter diesem Menschen! Das ist dass, was sie am meisten gebrauchen können. Oben sprach ich von Fachpersonal – Das ist auch ganz besonders wichtig! Denn anscheinend gibt es „Fachpersonal“, welches den falschen Beruf ausübt… lasst auch nicht abwimmeln, auch dabei müsst ihr hartnäckig sein! Hört Euch mehrere Meinungen an und sucht Euch bzw. dem betroffenen Menschen einen Arzt, bei dem er/sie sich wohl und ernst genommen fühlt. Manche Betroffene sind stark genug und merken von alleine, dass sie Hilfe benötigen und suchen einen Arzt auf.

Leider gibt es viele Betroffene, die diesen Weg nicht wählen. Warum?

Das kann man als „gesunder“ Mensch gar nicht nachvollziehen, wir denken: Es ist doch logisch, dass ein „kranker“ Mensch sich Hilfe holt. Aber was in dem Kopf eines depressiven Menschen steckt, was er denkt: Dass versteht niemand, der nicht selbst drin steckt.

Als Angehörige oder Freunde ist es einfach wichtig, den Betroffenen auf seinem Weg zu begleiten, auch wenn er keine Hilfe annimmt bzw. annehmen will. Man muss stark sein, man muss hartnäckig sein, man muss das Ruder selbst in die Hand nehmen und nach qualifiziertem Fachpersonal suchen.

Man muss sich informieren und nach allen möglichen Lösungswegen suchen, die es gibt. Es wird einem viel Kraft und Energie kosten, man ist verzweifelt und erschöpft, weil man nicht mehr weiß, wie man dem Betroffenen helfen kann, schließlich will er es ja nicht, aber man darf nicht aufgeben!

Auch wenn es schwer ist – und meine Familie und ich wir wissen, wovon wir sprechen – wir wissen, wie viel Energie und Kraft man für diesen Kampf braucht.

Wie oben bereits erwähnt: Der Betroffene verändert sich stark. Er tut Dinge, die er als „gesunder“ Mensch nie getan hätte. Er verletzt seine Angehörigen – nicht körperlich, sondern seelisch. Denn er sagt viele Dinge, die den Angehörigen sehr, sehr weh tun. Und auch dann darf man sich nicht unterkriegen lassen.

Man muss sich immer wieder im Klaren darüber sein, dass nicht der Betroffene mit uns spricht, sondern die Krankheit lässt ihn Dinge sagen, die er gar nicht sagen will – die er nicht so meint! Aber in diesem Moment, kann er gar nicht anders.

Und die Angehörigen müssen mit allen Mitteln versuchen weiter zu kämpfen und immer wieder neue Kraft schöpfen. Die Angehörigen müssen auch stark gegenüber den Ärzten sein und das wird unter anderem das schwierigste sein. Wenn der Betroffene volljährig ist, kann man fast gar nichts mehr tun. Denn der Betroffene muss laut Gesetz ja immer einverstanden mit allem sein.

Aber wie soll ein depressiver Mensch, in dem diese Krankheit schon so tief drin steckt, selbst entscheiden können, was das richtige ist?

Da will man als Angehöriger helfen und die Antwort ist: der Betroffene ist volljährig, er muss es selbst entscheiden. Es wird sich anfühlen wie ein Schlag ins Gesicht. Es wird verdammt weh tun. Und in solchen Momenten verliert man die Hoffnung. Aber das darf nicht passieren. So etwas darf nicht sein, nur weil ein Mensch volljährig ist!

Als schwer depressiver Mensch, kann man irgendwann nicht mehr die richtigen Entscheidungen treffen und in diesen Momenten sollte das Fachpersonal erkennen, dass die betroffene Person dringend Hilfe benötigt, auch wenn sie es verleugnen wird. Vor allem dann, wenn der Betroffene sagt „Mein Leben hat keinen Sinn mehr“ – Scheiß drauf, dass der Betroffene volljährig ist, verdammt!!! Tut etwas dagegen!!!

Die Antworten waren: „Jemand, der so was sagt, macht es nicht“, „Jemand, der volljährig ist, kann selbst entscheiden ob er seinem Leben ein Ende setzen möchte!“ Ist das Fachpersonal? In den Augen unserer Familie und uns nicht!!!

Ein depressiver Mensch wird niemals dazu stehen, dass er krank ist. Er wird dem ausgebildetem Fachpersonal vorspielen, er sei gesund oder sagen, dass er eine ambulante Therapie machen wird. So wurde mein Bruder entlassen. Natürlich hat er sich keine Hilfe geholt. Immer wieder haben meine Familie und ich nach Hilfe gerufen. Aber die Ärzte haben es nicht ernst genug genommen. Fachpersonal?! Nein!!! Vielleicht hätte man ihm eher geholfen, wenn er unter 18 gewesen wäre …

Leider kann niemand mehr die Zeit zurück drehen.

Das einzige, was wir tun können, ist dem Wunsch meines Bruders nachzugehen und gegen diese Krankheit zu kämpfen! Er wollte, dass alle Menschen diese Krankheit ernst nehmen. Er wollte, dass anderen Betroffenen geholfen werden kann.

Und das funktioniert nur, wenn alle Menschen die Symptome einer Depression erkennen, ernst nehmen und richtig handeln! – Und dabei hartnäckig bleiben!!! Auch wenn der Betroffene volljährig ist. Unser Bruder sagte: „Wake up! Kämpft dagegen an!“

Teilt diesen Beitrag, wenn ihr den Wunsch unseres Bruders erfüllen wollt. Teilt diesen Beitrag aber auch, wenn ihr anderen Betroffenen helfen wollt, bevor sie denselben Weg wählen wie unser Bruder. Und teilt diesen Beitrag, wenn ihr Angehörigen helfen wollt, die leider dasselbe durchmachen und erfahren mussten, wie wir …

Ruhe in Frieden Bruderherz. Wir werden dich nie vergessen.
In ewiger Liebe, Deine Familie.

©  Antonella Ca

Bildquelle: pixabay.de

Und nun?

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Mitgliedschaften & Kooperationen

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention befassen.

Die Deutsche Depressionsliga ist eine bundesweit aktive Patient:innen-vertretung. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst erkrankt sind oder aber sie sind Angehörige von Betroffenen.

Die Gründer:innen von Freunde fürs Leben sowie viele der (ehrenamtlich) Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ich selbst kenne Suizidgedanken von mir früher als auch Menschen, die dadurch verstorben sind.

Die Seminare von Seelische Erste Hilfe Leisten befähigen Menschen dazu, selbstbewusster, informierter und empathischer mit seelisch belasteten Personen umzugehen. Unser Ziel ist, dass analog zu körperlichen Erste-Hilfe-Kursen auch seelische Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil einer Aus- oder Weiterbildung sind.

Gemeinsam gegen Depression ist eine Aufklärungskampagne von Janssen. Unterstützer:innen der Initiative und die Teilnehmenden des Aufrufs „Zeig Gesicht“ berichten über ihre ganz persönlichen Geschichten und teilen ihre Erfahrungen mit Depressionen.

Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

Erfahrungen & Bewertungen zu Nora Fieling

3 Kommentare zu „Wake up! Kämpft dagegen an!“

  1. Vor zehn Monaten veränderte ein Suizid auch mein Leben, nachdem sich mein Freund, der ebenfalls unter Depressionen gelitten hat, an Ostern das Leben genommen hat. Ein Akt, der mich fast umgebracht hatte, weil ich in Folge nicht mehr weiter wusste, nicht mehr weiter konnte und mich meine Schuldgefühle in einem Maße geißelten, dass ich nach wie vor keine Worte dafür finde. Das alles on top zu meinen eigenen Depressionen. Über Wochen und Monate hinweg hatte ich eigentlich nur einen Wunsch: zu sterben, nicht mehr aufzuwachen, nie wieder in eine solche Situation geraten zu müssen. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens und mitunter habe ich noch immer solche Tage, die Gott Lob weniger werden. Auch deshalb, weil eines Tages ein Gedanke in mein Leben trat: Nicht mehr weiter machen zu können und nicht mehr weiter machen zu wollen, wie bisher. Für mich macht es keinen Sinn mehr und deshalb habe ich beschlossen, dem Thema Suizid und Depressionen den Kampf anzusagen und für den Rest meines Lebens alles zu tun, um die Suizid Prävention in unterschiedlichster Form zu unterstützen. Nun bin ich nicht reich, nicht berühmt, erwarte kein Erbe und kann auch keine Bilder malen, die für den guten Zweck verkauft werden. aber ich kann etwas Anderes: Ich kann zeigen, dass egal wie dunkel es im Leben ist, egal wie aussichtslos die Zukunft auch aussehen mag und egal wie schlimm das Schicksal mit uns umgesprungen ist, es ein Licht gibt und die Möglichkeit besteht, das Unglaubliche wahr zu machen. Diesen Beweis werde ich antreten, bzw. bin ich schon mitten drin. Ich kann das, denn ich war auf dem Grund der Hölle, ich habe einen eigenen Suizidversuch hinter mir, ich habe meinen Mann verloren, leide seit Jahren an Depressionen. Ich weiß wovon ich rede, ich weiß auch wovon Betroffene reden. Deshalb werde ich am 27.3.2018, einen ganz besonderen Weg gehen. Den „Footpath of Life“ – einen Weg, einmal um die Erde mit einer Länge von 75000 km, durch 60 Ländern um auf diesem Weg Bäume der Erinnerung zu pflanzen. Bäume, die ich für diejenigen pflanzen werde, die den Kampf verloren haben und für diejenigen, die zurückbleiben mussten. Jeder kann seinen Baum zusammen mit mir pflanzen – es ist kostenfrei. Die Einnahmen, die dieses Projekt erzielen wird, durch Sponsoren, Spenden und eines Tages eigenen Möglichkeiten auf YouTube usw. werde ich der Suizid Prävention zukommen lassen. Zwischenzeitlich arbeite ich mit Organisationen zusammen und erfahre immer mehr Unterstützung. Vielleicht ist dieses Projekt auch etwas für Betroffene, die das hier lesen. Etwas zum Erinnern, zum Festhalten, zum Helfen oder zum Unterstützen. Unterstützung benötige ich in jeder Form, wenn ich beweisen möchte: Es lohnt sich für ein Leben zu kämpfen, denn das Leben und die Welt sind schön und Lebenswert. Ich möchte dieses Licht weitergeben, das für so Viele nie angefangen hat zu leuchten, bzw. eines Tages einfach nicht mehr da war oder nicht mehr gesehen wurde.
    http://www.footpath-of-life.de

  2. Mmh…
    Eigentlich wollte ich vergessen, daß ich „vielleicht“ Depressionen habe…
    Leider bin ich per twitter usw hier zu diesem Brief gekommen…
    Mmh…
    Ich wollte vergessen und merke, bin irgendwie angesprochen…
    Aber ich bin noch nicht so weit für „Fachpersonal“…
    Meine nächste Umgebung – außer einer Person – weiß nichts davon…
    Wenn ich davon rede, u a sich das Leben nehmen, ich soll nicht so reden oder so rumspinnen…
    „Geeignete“ Angehörige oder Freunde? Ne gibt es nicht. Zumindest „geeignete“ nicht. Habe mich auch von der Welt wo es nur geht zurückgezogen. Ich fühle mich doof und ungeeignet für Smalltalk und Gelabbere. Nein auch Fußball nicht und Wetter auch nicht unbedingt Thema…
    Personen weiter weg, „nur“ Onlinekontakte wissen es zwar, teilweise auch depressiv, aber wirklich helfen? Ne geht nicht. Manchmal wünscht ich mir einfach mal in den Arm genommen zu werden. Geht nicht. Kann ja nicht auf die Straße oder im Bus rufen, hallo wer drückt mich…
    Depression. Mmh, gut wenn man Schritte in eine gute und richtige Richtung getan hat.
    Das Schreiben in einem Blog ein erster Ansatz – aber eben nur Ansatz. Aber besser als nichts.
    Mmh und während ich das schreibe frage ich mich wozu, ich empfinde, ich bade im Selbstmitleid, sozusagen „keiner mag mich, keiner versteht mich, alles egal…“.
    Und wenn jetzt jemand käme „privat“ oder „Fachpersonal“, dann denke ich, es gehört sich ja zu sagen: „Stimmt nicht, doch ich versteh dich, es ist nicht alles egal…“. Professionelles oder halb-professionelles „…ich versteh dich…“.
    Naja…
    Nunja…
    Und jetzt?
    Egal…
    Irgendwie weiter…
    Es ist ok…

    „Wake up! Kämpft dagegen an!“ – Ja ich weiß. Ich habe davon gelesen. Ich weiß auch von Personen, die ihr Leben in die Hand genommen haben und „kämpfen“. Es ist ok und es scheint bei den Personen (auch wenn nicht immer) so einigermaßen zu klappen. Doch ich? Bei mir? Ich und kämpfen? Ich bin kein Kämpfertyp. Eher Drückerberger und Versteckmich, eher Durchschlängelmaus oder Durchschlängeltiger usw…
    Ja es ist gut zu „kämpfen“…
    Ja es ist gut einen Ansatz zu finden…
    Während ich schreibe, hoffe ich einen Weg, ein Irgendetwas, ein Irgendwie mir zu er-schreiben, was auch immer das sein mag.
    Vor längerem schon dachte ich hin und wieder, solange ich schreibe, lebe ich.
    Aber ich kann ja nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht schreiben. Arbeiten, essen, schlafen, dies und das gehört ja auch dazu… Und das ich jetzt tagsüber um diese Zeit schreiben kann, ist auch eher Ausnahme.
    Es gilt einen Weg oder Wege zu finden…
    Mmh…
    egal…schrott…und nun…
    egal…irgendwie geht es weiter…
    vermutlich bin ich übermüdet…
    und jetzt muß ich noch was bei „Dein Name*“ und E-Mail-Adresse*“ eingeben…
    find ich doof, aber ok, ich tipp mal was rein…

    …es wird schon 🙂

    1. Lieber Max,

      vielen Dank für Deine Zeilen, die emotional sehr schwer zu lesen sind, da ich mich in ihnen wiedererkenne.

      Ein „ich verstehe Dich“ finde ich offen gesagt auch mehr als schwer anzunehmen – vor allem von Fachpersonal, die solche Situationen oder Gefühle nie erlebt haben. Mir wurde ein „ich verstehe Dich“ auch noch nie von Fachpersonal entgegen gebracht.

      Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du für Dich einen Weg findest, vielleicht doch auf einen guten Psychiater oder Therapeuten triffst, der sich mit Dir auf den Weg zu Dir selbst macht. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg aus dem Tal findest und für Dich und in Dir ankommst.

      Alles Liebe & ganz viel Kraft,
      Nora

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