Manche Menschen mit Depressionen …

Depressionen. Eine Diagnose, welche in den Medien und unter Nicht-Betroffenen inzwischen mehr thematisiert wird. Allein in Deutschland gibt es über 4 Millionen 5 Millionen Betroffene und noch immer ist diese Erkrankung stark stigmatisiert. Insofern ist es super, dass nun etwas mehr darüber gesprochen wird. Was leider oft damit einhergeht ist, dass über dieses Thema, die Betroffenen und die Hilfsangebote zu pauschalisiert gesprochen wird.

Dabei sind Depressionen (wie jede andere psychische Erkrankung auch) etwas sehr individuelles. Nicht bei jedem sind alle Symptome in der gleichen Ausprägung vorhanden. Nicht jedem Betroffenen helfen dieselben Bewältigungsstrategien oder tun dieselben Dinge und Aktivitäten gut.

Depressionen sind genauso individuell, wie der Mensch selbst, der davon betroffen ist.

Kennt man einen Depressiven, so kennt man auch nur einen. Diesen Erfahrungswert kann man nicht auf die anderen 5 Millionen Betroffenen verallgemeinern.

Manche Menschen mit Depressionen …

Manche können arbeiten gehen. Manche können es nicht.

Manche können nichts essen. Manche können es.

Manche können nicht aufhören zu essen. Manche können es.

Manche verletzen sich selbst. Manche nicht.

Manche sind suizidal. Manche sind es nicht.

Manche nehmen Medikamente. Manche nicht.

Manche haben eine Schlafstörung. Manche nicht.

Manche können weinen. Manche können es nicht.

Manche sind in ihrem Verhalten unauffällig. Manche nicht.

Manche haben Unterstützung. Manche nicht.

Manchen tun Entspannungsübungen gut. Manchen nicht.

Manche haben Gefühle. Manche nicht.

Manche sind noch sehr jung. Manche nicht.

Manche mögen farbige Kleidung. Manche nicht.

Manche tragen nur schwarze Klamotten. Manche nicht.

Manche lachen laut. Manche nicht.

Manche haben zwischendurch sehr gute Tage. Manche nicht.

Manche sind noch von anderen psychischen Erkrankungen betroffen. Manche nicht.

Manche können gut darüber reden. Manche können es nicht.

Manche können ganz viel lesen. Manche können es nicht.

Manchen hilft ein Aufenthalt in der Psychiatrie oder Tagesklinik. Manchen nicht.

Manche sind introvertiert. Manche nicht.

Manchen ist eine Selbsthilfegruppe eine Unterstützung. Manchen nicht.

Manche suchen einen Austausch. Manche nicht.

Manche treffen sich gerne mit Freunden. Manche nicht.

Manche können sich selbst einen Therapeuten suchen. Manche nicht.

Manche haben eine körperliche Erkrankung als Ursache. Manche nicht.

Manchen sieht man es an. Manchen (vielen!) nicht.

Manche brauchen viele Menschen um sich. Manche nicht.

Manche brauchen viel Zeit mit sich alleine. Manche nicht.

Manche haben mit vielen körperlichen Symptomen zu kämpfen. Manche nicht.

Manchen tut es gut, raus an die frische Luft zu gehen. Manchen nicht.

Manchen hilft die Therapie. Manchen nicht.

Manche haben nach außen eine Maske auf. Manche nicht.

Manche lieben die Sonne. Manche nicht.

Manche können gesunden. Manche nicht.

Manche finden einen Weg zurück ins Leben. Manche nicht.

Doch ALLE Betroffenen LEIDEN unter ihren Depressionen und sind trotz derselben Diagnose in sich und ihrer Erkrankung INDIVIDUELL!

Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – mir fehlen dazu noch die Aussagen der ca. 3.999.999 4.999.999 anderen Betroffenen!

Bildquelle: pixabay.de

Und nun?

Hilfe zur Selbsthilfe


Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

Akut in der Krise? 


Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

Tipps zur
Therapieplatzsuche


Hier findest Du nützliche Hinweise und Infos zum  Kostenerstattungsverfahren.

Newsletter & Co.


Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

Akut in der Krise? 


Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine aktuelle Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

Tipps zur
Therapieplatzsuche


Hier findest Du nützliche Hinweise und Infos zum  Kostenerstattungsverfahren.

Hilfe zur Selbsthilfe


Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

Newsletter & Co.


Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

Mitgliedschaften & Kooperationen

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention befassen.

Die Deutsche Depressionsliga ist eine bundesweit aktive Patient:innen-vertretung. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst erkrankt sind oder aber sie sind Angehörige von Betroffenen.

Die Gründer:innen von Freunde fürs Leben sowie viele der (ehrenamtlich) Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ich selbst kenne Suizidgedanken von mir früher als auch Menschen, die dadurch verstorben sind.

Die Seminare von Seelische Erste Hilfe Leisten befähigen Menschen dazu, selbstbewusster, informierter und empathischer mit seelisch belasteten Personen umzugehen. Unser Ziel ist, dass analog zu körperlichen Erste-Hilfe-Kursen auch seelische Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil einer Aus- oder Weiterbildung sind.

Gemeinsam gegen Depression ist eine Aufklärungskampagne von Janssen. Unterstützer:innen der Initiative und die Teilnehmenden des Aufrufs „Zeig Gesicht“ berichten über ihre ganz persönlichen Geschichten und teilen ihre Erfahrungen mit Depressionen.

Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

Erfahrungen & Bewertungen zu Nora Fieling

8 Kommentare zu „Manche Menschen mit Depressionen …“

  1. Viele verheimlichen Depressionen aus Scham. Noch immer gibt es Aussagen wie“stell dich nicht so an“. „Reiss dich am Riemen“. „ist zuballem zu faul“. Dass man unfähig ist irgend etwas zu tun, will niemand verstehen. Eine Aussage ist mir noch im Ohr. Zu allem zu blod und zu faul,aber dann wären es immer psychische Probleme. Arbeiten wollens nicht.

  2. Danke! Manchmal ist es wirklich schwer…Leuten erklären zu müssen, dass es eben nicht immer gleich ist…Dass nach einem guten Tag , eben auch wieder schlechte Tage kommen können …Schlimm sind Äußerungen: Reiß dich mal zusammen, du musst aber unter Leute, man sieht dir aber gar nichts an…
    Das macht einem zusätzliche Schuldgefühle und man zieht sich noch mehr zurück.

  3. Das ist super toll geschrieben ich habe mich in vielem wieder gefunden ich möchte dir an dieser Stelle ein ganz großes Lob aussprechen für deine Arbeit und deine Bemühungen diese Krankheit ein bisschen verständlicher zu machen ! Respekt ❗️ Es müsste ganz einfach mehr Menschen wie dich geben !

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen