10 Tipps für die Sommerpause in der Therapie

Therapiepause

Sommer, Sonne – Sorgen. Für viele ist es mit der Sommerzeit und den Sommerferien eine herausfordernde Zeit, weil sämtliche Ärzt:innen als auch Psychotherapeut:innen in den Sommerurlaub fahren. Ich weiß selbst, wie schwer es sein kann, wenn man mitten in einer Psychotherapie ist und plötzlich eine Sommerpause einlegen muss. Aktuell befinde ich mich selbst in einer achtwöchigen Pause – und gerade ist erst die erste Woche rum … Daher habe ich 10 Tipps zusammen getragen, die mich unterstützen – und so vielleicht auch Dich?

10 Tipps für die Sommerpause in der Therapie

Vorweg ist mir wichtig zu sagen, dass wir alles individuelle Menschen sind und diese Tipps daher eine Anregung und Inspiration sein können, nicht aber eine pauschale Lösung für alle. Zudem kommt, dass wir an einem unterschiedlichen Punkt unseres Genesungsweges sind. Vor allem wenn Du Dich in einer akuten oder gar suizidalen Krise befindest, wende Dich an einen Krisendienst Deiner Stadt oder die Notfallambulanz.

Seit meinem 19. Lebensjahr befinde ich mich (mit Pausen) in psychotherapeutischer Behandlung und habe dadurch schon einige Sommerpausen in der Psychotherapie erlebt. Nachfolgend also einige meiner erprobten Tipps, die Dir hoffentlich eine Unterstützung sind:

  1. Akzeptiere die Pause als eine Chance, nicht als eine Bedrohung.

Die Sommerpause ist keine Strafe oder ein Zeichen dafür, dass Du (Deinem Therapeutin oder Deiner Therapeutin) nicht wichtig bist. Sie ist eine Gelegenheit, Dich selbst besser kennenzulernen, Deine Fortschritte zu würdigen und neue Erfahrungen zu machen. Sieh die Pause als einen Teil deines Therapieprozesses an, nicht als einen Unterbruch.

  1. Halte einen inneren Kontakt mit Deinem/Deiner Therapeut:in oder deiner Therapeutin.

Auch wenn Du keine Sitzungen vor Ort bei Deinem Therapeuten oder Deiner Therapeutin hast, kannst Du in einen Austausch mit ihm oder ihr gehen. In Deinen Gedanken. Das mache ich selbst in meinem Alltag so, wenn ich mit schwierigen Gedanken, Situationen oder Gefühlen konfrontiert fühle. Dann denke ich oft „Was würde Fr. R. sagen oder mir raten?“ Manchmal finde ich dadurch inspirierende Gegenfragen oder mutmachende Antworten.

  1. Nutze (D)ein soziales Netzwerk.

Du bist nicht allein bzw. musst nicht allein bleiben! Vielleicht kannst Du auf bestimmte Freund:innen, Familie oder andere Menschen aus Deinem Umfeld greifen, die Dich unterstützen können? Wenn da niemand ist, dem Du Dich anvertrauen kannst oder magst, dann gibt es noch die breite Welt der Selbsthilfegruppen. Es gibt klassische Gesprächsgruppen, kreative Gruppen, Methodengruppen und vieles mehr. Eine bundesweite Übersicht findest Du auf www.nakos.de – dort kannst Du auch via PLZ und Thema nach Gruppen in Deiner Nähe suchen. Wenn Du Lust auf eine Online-Gruppe via Facebook und/oder Zoom hast, bist Du herzlich bei mir eingeladen. Unter „Großes Fieling“ erhältst Du alle Infos zu meinem Online-Gruppen-Angebot

  1. Pflege Deine Hobbys und Interessen.

Die Sommerpause ist eine gute Zeit, um Dich Deinen Hobbys und Interessen zu widmen oder neue auszuprobieren. Was macht Dir Spaß? Was wolltest Du schon immer mal tun? Ob es Malen, Lesen, Tanzen oder Gärtnern ist, tu etwas, das Dir Freude bereitet und Dich erfüllt.

  1. Praktiziere Achtsamkeit und Entspannung.

Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein und Deine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu vermeiden. Entspannung bedeutet, Deinen Körper und Deinen Geist zur Ruhe zu bringen und Stress abzubauen. Beides kann Dich unterstützen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Du kannst zum Beispiel Meditation, Yoga, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung ausprobieren.

  1. Führe ein Tagebuch oder ein Stimmungstagebuch.

Schreiben kann eine sehr therapeutische Tätigkeit sein. Es hilft Dir, Deine Gedanken und Gefühle zu ordnen, Dich selbst auszudrücken und Dich von schwierigen/unangenehmen Emotionen zu distanzieren. Du kannst ein Tagebuch führen, in dem Du alles aufschreibst, was Dir durch den Kopf geht, oder ein Stimmungstagebuch, indem Du Deine Stimmung jeden Tag auf einer Skala bewertest und notierst, was sie beeinflusst hat. Wenn Du eher künstlerisch veranlagt bist, könntest Du die Inhalte auch zeichnen, anstatt sie aufzuschreiben. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

  1. Sei freundlich zu Dir selbst.

Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, sich selbst so anzunehmen und zu behandeln, wie man einen guten Freund oder Freundin behandeln würde. Es bedeutet, sich selbst Wertschätzung, Verständnis und Fürsorge entgegenzubringen, vor allem wenn man leidet oder Fehler macht. Selbstmitgefühl kann Dir helfen, Dein Selbstwertgefühl zu stärken, Deine Selbstkritik zu reduzieren und Dich besser zu erholen. Du kannst Dir zum Beispiel positive Affirmationen erarbeiten, Dir selbst eine Umarmung geben oder Dir anderweitig etwas Gutes tun. Wenn Du da ratlos bist und gerne etwas Unterstützung hättest, dann schau doch mal bei meinem Online-Workshop „Selbstfürsorge lernen: Praktische Übungen für Dein Wohlbefinden“ vorbei. Hier werden wir uns 90 Minuten diesem Thema widmen, Du erhältst praktische Tools – im Workshops selbst, als auch im Workbook und als Audio-Datei.

  1. Setze Dir realistische Ziele und feiere Deine Erfolge.

Ziele geben Dir einen Sinn, eine Richtung und eine Motivation. Sie helfen Dir, Dich auf das zu konzentrieren, was Du erreichen willst, und nicht auf das, was Du vermeiden willst. Du kannst Dir sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele setzen, die SMART sind: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Und vergiss nicht, Dich selbst zu loben und zu belohnen, wenn Du ein Ziel erreichst oder einen Schritt in die für Dich richtige Richtung machst.

  1. Suche nach professioneller Hilfe, wenn Du sie brauchst.

Die Sommerpause ist kein Grund, auf professionelle Hilfe zu verzichten, wenn Du sie brauchst. Wenn Du merkst, dass es Dir sehr schlecht geht, dass Du lebensmüde Gedanken hast oder den Druck der Selbstverletzung spürst, dann nimm Hilfe an. Du kannst zum Beispiel eine Krisenhotline anrufen, einen Notfalltermin bei einem anderen Therapeuten oder einer anderen Therapeutin vereinbaren oder Dich in eine Klinik einweisen lassen. Hier gibt es eine Liste mit Krisenanlaufstellen online bzw. nach Bundesländern sortiert.

Sicherlich gibt es noch so viel mehr – aber dazu sind ja auch die Kommentare da. Schreib doch gerne mal, was Dich dabei unterstützt, die Sommerpause ohne die Therapie gut zu überstehen.

Und nun?

Hilfe zur Selbsthilfe


Hier findest Du Informationen zu meinem Buch „Depression – und jetzt? Wegweiser einer Erfahrungsexpertin“ sowie zu  Beratungs- und Workshopangeboten für Betroffene von Depression und Angststörungen und deren Angehörige.

Akut in der Krise? 


Du bist nicht allein, weder mit Deiner Erkrankung  noch bei deren Bewältigung. Also lass Dir gern helfen!  Hier findest Du eine Übersicht zu Krisenanlaufstellen.

Tipps zur
Therapieplatzsuche


Hier findest Du nützliche Hinweise und Infos zum  Kostenerstattungsverfahren.

Newsletter & Co.


Es gibt diverse Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, regelmäßig Input zu erhalten, über Lesungen und Workshops informiert zu werden, dabei meine Arbeit zu unterstützen oder mehr über meine eigenen kleinen Genesungsbegleitenden auf vier Pfoten zu erfahren.

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Mitgliedschaften & Kooperationen

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention befassen.

Die Deutsche Depressionsliga ist eine bundesweit aktive Patient:innen-vertretung. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst erkrankt sind oder aber sie sind Angehörige von Betroffenen.

Die Gründer:innen von Freunde fürs Leben sowie viele der (ehrenamtlich) Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ich selbst kenne Suizidgedanken von mir früher als auch Menschen, die dadurch verstorben sind.

Die Seminare von Seelische Erste Hilfe Leisten befähigen Menschen dazu, selbstbewusster, informierter und empathischer mit seelisch belasteten Personen umzugehen. Unser Ziel ist, dass analog zu körperlichen Erste-Hilfe-Kursen auch seelische Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil einer Aus- oder Weiterbildung sind.

Gemeinsam gegen Depression ist eine Aufklärungskampagne von Janssen. Unterstützer:innen der Initiative und die Teilnehmenden des Aufrufs „Zeig Gesicht“ berichten über ihre ganz persönlichen Geschichten und teilen ihre Erfahrungen mit Depressionen.

Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene und Angehörige allgegenwärtig. Mutmachleute bewirken ein Umdenken in der Gesellschaft, denn psychisch kranke Menschen haben keine Lobby! Wir geben ihnen eine Stimme, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein.

Erfahrungen & Bewertungen zu Nora Fieling

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